Auf dem Weg zu einer dialogischen Sexualpädagogik

 

Aktuelleres auf http://sexualpaedagogik.wordpress.com

und auf http://wiki.eineweltnetz.org

Entwicklung des sexuellen Lebens

Sexualwissenschaft wurde in der BRD immer mehr in die Medizin gebannt,
die gesellschaftliche Dimension und die pädagogischen Seiten vernachlässigt,
wo vor dem 3. Reich noch eine Pionierwissenschaft weltweit führend war: Das von den Nazis zerstörte Hirschfeld-Institut.

Ein Forschendes Feld zur Sexualwissenschaft bringt uns im Münchner Bereich derzeit neue Arbeitsformen:

"Gegenüber der mythisierenden Praxis der herrschenden Eliten erfordert die dialogische Theorie, dass die Welt enthüllt wird. Es kann jedoch keiner die Welt für einen anderen enthüllen.
Obwohl ein Subjekt den Vorgang des Enthüllens für andere einleiten kann, müssen doch auch die anderen zu Subjekten dieses Vorgangs gemacht werden." (Paulo Freire: Pädagogik der Unterdrückten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1973, S.144)
Dank an das http://www.paulofreirezentrum. at



Forschendes Feld als gemeinschaftliches Erspüren von Hintergründen, Zusammenhängen, Motiven

Unser Bildungssystem hat uns auf Vereinzelung und verfolgen sowie verteidigen der eigenen Gedanken und Leistungen getrimmt.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wird zwar immer gefordert, aber wenig durch praktische Anleitungen und Beispiele vermittelt.

Ein forschendes Feld kann in gemeinschaftlicher Entwicklung auf spezifischer Einladung eine Situation schaffen, die alle zu ihren Beiträgen ermutigt und in gegenseitig vorgestellten Geschichten und Assoziationen alle Beteiligten anregt, über die bisher bekannten Möglichkeiten hinaus zu denken: Neue Seminar- und Veranstaltungsformen, die speziell zu den Themen passen, neue Arbeitsformen, die intensivere Begegnungen und qualitative Begleitforschung sichern.
Regelmäßige Reflexionen der Vorgehensweisen garantieren die Beteiligungen aller:

Die jeweilige fachliche Fragestellung und die persönliche Einschätzung sollen sich ergänzen, eine politische Einordnung verankert den Weg in die gesellschaftliche Verantwortung der Themen.

Im Forumtheater ist die Methode zu Hause:
Mit den "generativen Themen" der Teilnehmenden starten wir den Lernprozess an den Konflikten, die im Augenblick wichtig sind, um das Lernen maximal zu motivieren: Was ärgerte mich zuletzt, wo empfinde ich wirkliches Unrecht, wie gestalten wir - mit interessierten Partnern - eine gesetzliche oder politische Veränderung?

Am Beispiel der Flüchtlingsarbeit:
Die beruflichen Mitarbeitenden starten Kreise mit den ehrenamtlich Einbezogenen zur gegenseitigen Fortbildung,
die im Prinzip der Kreisdiskussion (auch als Fishbowl bekannt) auch für die Migranten offen ist und von wechselnden Personen zusammengefasst übersetzt wird.

Am Beispiel der Montagsdemo München:
Kreise bilden, die ihre Interessen zusammentragen und kleine Treffen organisieren oder weitere Internet-Treffpunkte, um Themen wie Datensicherheit, Friedenspolitik, Geldsysteme, etc selbst zu bearbeiten.
Gruppen mit Schülern, die für ihren diversen Unterricht Beiträge vorbereiten, zu eigenen Diskussionen in ihren jeweiligen Medienkreisen unterstützen, sie zu einem Gesprächskreis mit eigenen Bekannten einladen ...

Am Beispiel einer sexualpädagogischen Arbeitsgruppe:
Das Fehlen der Begriffe und der Sprache in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, die in rechtspopulistischer Polarisierung gegen Gender-Gerechtigkeit als Gleichmacherei und Familienzerstörung nun gegen die gesellschaftliche Vielfalt polemisiert ...
Reaktionäre Familienbilder als Projektionen von Zukunftsangst blenden die menschliche Selbstbestimmung lieber aus, verweisen alle abweichenden Lebensentwürfe in den Krankheitsbereich und in kriminelle Ansteckungsgefahr, wie das in den 50er Jahren üblich war: Information ist Verführung.

In der Fortbildung und Organisationsentwicklung kann die Arbeitsweise ankommen:
Wenn sich Defizite wie der tatsächliche Umgang mit biografischer Pflege zeigen, sind die Blockaden und Tabus ausfindig zu machen:
Traumatisierungen aus der Kindheit zwischen Flucht und Krieg belasten viele Senioren, aber durch die familiäre Tabuisierung auch die Familie und die nächsten Generationen.
In Fortbildungen für pflegende Angehörige, für Pflegeberufe, für alle Mitarbeitenden in Altenheimen und durch Publikationen kann die "Kriegskinder"-Thematik zur interkulturellen Einbindung migrierter Mitarbeitender beitragen.

Neben der eigenen Annäherung an die gefürchteten Themen ist auch die Annäherung an die Angst der sich bedroht fühlenden Menschen,
aber auch die Verhetzungs-Energie der reaktionären Einpeitscher und der profit-orientierten Sozial-Marketing-Manager zu ergründen: Armut und Lohnkürzungen sind kein Schicksal.
An welchem Punkt verlassen sie die eigene Logik, werden sie selbst lächerlich? Dort ist mit dem Spiegel schon eine Lösung zu sehen ...

Gedanklicher Hintergrund ist die wissenschaftliche Entwicklung der Pädagogik von Paulo Freire, der nach Projekten der Alphabetisierung in Brasilien und (für den Weltkirchenrat) in vielen afrikanischen Ländern die Pädagogik der Unterdrückten zusammen mit den kollegialen Fortbildungen im Dialog entwickelte.

In den USA entstand aus den Forschungen zu kooperativen Arbeitsweisen die Lernende Organisation als kunden-orientierte Betriebsform. (Peter Senge, Fünfte Dimension)

Forschendes Feld im Blog und in Wikis:
http://fritz-letsch.wikispaces.com/Entwicklung+des+sexuellen+Lebens
http://paulo-freire-akademie.wikispaces.com/Trauma-Bew%C3%A4ltigung

andere ähnliche Quellen
http://www.fh-potsdam.de/studieren/sozialwesen/studium/forschendes-lernen(wird fortgesetzt)


Tabu-Thema und die Art der Ermöglichung ... ein Lernkonzept

Seminar zu Sexualitäten in der Gestalt-Ausbildung

Sicherheit geben und als Anleitende das gesamte Feld der Begriffe abstecken

Entwicklungspsychologische Hintergründe der Sexualität
Langsames Wachstum und Eruptive Entwicklungen wechseln sich ab:
These der Dekonstruktion und Konstruktion von sexueller Identität
Sexualitäten in Tradition und Wandel, auch in lebenszeitlicher Veränderung
Lebenslauf von Geburt bis Alter in den Stufen der 7-Jahres-Kreise

Kleinkind und Sexualität des ganzen Körpers
Entwicklungsstufen der ersten 7 Jahre ... (partizipativ erarbeiten)
Reifegemässer Umgang und Grenzverletzungen durch Ältere
Zerstörung der kindlichen Ganzheit in den pubertären Entwicklungsschüben

Rekonstruktion zur jugendlichen Sexualität,
Suche und Experiment, Emotionale Krisen, Genitale Zentrierungen
Bilder und Vorstellungen von Beziehungen in serieller Monogamie
Mit-erziehende Medien und Kontakt-Möglichkeiten, Beratung

Abschied von der Herkunfts-Familie, Rekonstruktionen im Freundeskreis
Suche nach der Lebenspartnerschaft, Abschiede von untauglichen Modellbildern
Verzögerungen, Verschiebungen in den Schichten und Lebenswelten
Eigendefinitionen durch Familienbilder und Kinderwunsch

Krisen der Lebensmitte und Therapie-Erfahrungen
Situationen und Themen in der Gestalt-Ausbildung
Lust- und Grenz-Erfahrungen, Ängste und Wünsche
Entwicklung und Einordnung der Themen der Teilnehmenden

Menschen in Krisen und in sexuellem Wachstum begleiten
Eigene Anteile und Rollen in Gespräch und Interaktion
Grenzen der Vorstellungen von Lust und Erfahrungen
Sexualität und Kontakt, Störungen und Bewältigung

Bei orgastischer Impotenz, unter der die überwiegende Mehrzahl der Menschen leidet, entstehen Stauungen biologischer Energie, die zu Quellen irrationaler Handlungen werden. Die Heilung der seelischen Störungen fordert in erster Linie die Herstellung der natürlichen Liebesfähigkeit. Sie ist von sozialen Bedingungen ebenso abhängig wie von psychischen" (Wilhelm Reich, Die Entdeckung des Orgons, Vol. 1, die Funktion des Orgasmus - Fischer Taschenbuch 1972, S.15) siehe auch http://www.trettin-tv.de/orgon/abgrau.htm

Mehr zur Sexualpädagogik in meinen Erinnerungen und Konzeptionen

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Trauma-Bewältigung mit Gestalt-Bewusstsein und dialogischen Theater-Methoden - auch in der Altenpflege

Mein Angebot zur Sexualpädagogik